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Interview Anders Kottorp

Anders Kottorp ist Hauptdozierender im Schweizer Modul des Europäischen Masters of Science. Zudem half er massgeblich dieses aufzubauen. Im Interview berichtet er über die Besonderheiten des Masterstudiengangs und des Schweizer Moduls sowie über sein Pendeln zwischen der Universität Chicago, dem Karolinska-Institut in Schweden und der ZHAW.

„Noch selten habe ich ein so gut integriertes Programm gesehen, das es gleichzeitig schafft, Struktur, Leitlinien und Kriterien über alle Module hinweg aufrechtzuerhalten.“

Was ist speziell am Europäischen Master of Science in Ergotherapie?

Es handelt sich um eine gesamteuropäische Zusammenarbeit zwischen fünf Universitäten und Fachhochschulen. Die Studierenden, die aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Ergotherapie-Ansätzen kommen, haben die einmalige Chance, in fünf europäischen Ländern eine höhere Ausbildung im Bereich Ergotherapie zu machen  und gleichzeitig von diesen kontextuellen Lernerfahrungen zu profitieren. Noch selten habe ich ein so gut integriertes Programm gesehen, das es gleichzeitig schafft, Struktur, Leitlinien und Kriterien über alle Module hinweg aufrechtzuerhalten.

Zweitens werden die Studierenden in diesem Programm ständig mit Forschung in Kontakt gebracht – von kleineren Aufgaben bis hin zu ihrer wissenschaftlichen These. Fast alle Lehrkräfte sind an Forschungsprojekten auf hohem Niveau beteiligt und verfügen über eine grosse Erfahrung im klinischen und methodologischen Feld. Gerade an der ZHAW hat sich die Ergotherapie in den letzten Jahren über ihre strategische Entwicklung sehr gut positioniert und verfügt über ein einzigartiges forschungsbasiertes Institut , das bereits einen eindrucksvollen Leistungsnachweis vorweisen kann. Für mich war es eine Ehre und ein Privileg, bei diesem Prozess mitzuwirken.

Was lernen die Studierenden im Schweizer Modul?

In ihrem Modul in Winterthur werden sie mit quantitativen Forschungsansätzen und -methoden bekannt gemacht – hauptsächlich in Bezug auf die systematische Auswertung und auf Interventionen der Ergotherapie. Sie lernen dabei auch verschiedene Tools zur Auswertung von quantitativen Daten kennen und wenden diese Kenntnisse in einem kleinen Projekt an. Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Modul ist die Implementierung evidenzbasierter Vorgehensweise in der Ergotherapie.

Als affiliierter Professor an der ZHAW, ausserordentlicher Professor des Karolinska-Instituts in Schweden und ordentlicher Professor an der Universität Chicago, Illinois (UIC), sind Sie es gewohnt, die Perspektive zu wechseln. Was mögen Sie daran?

Der Perspektivenwechsel wird vor allem von meinem Wunsch genährt, mit Menschen, die ich bewundere und respektiere, zusammenzuarbeiten und von ihnen zu lernen. Es handelt sich also weniger um ein Karriere-Motiv.

Die ZHAW holte mich in eine ausgezeichnete Gruppe von Lehrkräften und Forschenden, die sich der Forschung und der höheren Bildung hier in der Schweiz verschrieben hat.

Das Karolinska-Institut ist eine sehr angesehene medizinische Universität mit einzigartigen Chancen und Herausforderungen in Bezug auf die Forschung im Gesundheitswesen. Ich bin hier Co-Modulleiter in einem grossen Forschungsteam mit grossartigen Partnern und Studenten.

Die Universität Chicago bietet mir eine einzigartige Gelegenheit, meine Forschungs- und Lehrfähigkeiten nochmals in einem anderen Kontext anwenden zu können. Ich hoffe, die internationale Zusammenarbeit in meinen Forschungsprojekten in Zukunft noch ausbauen und Win-win-Lösungen für Forschende in internationalen Teams schaffen zu können.

Alle diese unterschiedlichen Perspektiven bieten ihre eigenen Chancen und Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen. Für mich ist es immer am spannendsten, die Gemeinsamkeiten in verschiedenen Kontexten und Perspektiven zu finden. Ergotherapie in Wissenschaft und Praxis bietet eine internationale Plattform mit einzigartigen Chancen für die Zusammenarbeit und den Lernerfolg. Ich schätze mich jedenfalls sehr glücklich.

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