„Gut vernetzt sein hilft, bei Ausschreibungen schnell reagieren zu können.“

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Fabio Rezzonico

Die drei Forschende Theo Smits, Fabio Rezzonico und Joël Pothier vom Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Departement Life Sciences & Facility Management, haben für ihr Projekt „Sepsis-Associated Microorganisms in Brazilian Ambulatories (SAMBA)“ eine Förderung im Rahmen von „FLASH“ des SBFI zugesprochen erhalten. Die Ausschreibung, die thematisch offen war, verfolgte das Ziel, dass Projekte direkt auf ausserordentliche Ereignisse (naturbedingt, politisch, sozial) in einem Land reagieren können. Bei diesem ersten Call standen die Länder Brasilien und Indien im Fokus. Projektleiter Theo Smits berichtet über seine Erfahrungen mit dem Förderinstrument und gibt Tipps für eine erfolgreiche Akquisition bei ähnlichen Calls.

Theo, wie hast Du von der FLASH-Ausschreibung erfahren?
Fabio Rezzonico hatte seit längerem Kontakt mit Dr. Marcelo Pillonetto vom PUCPR in Curitiba, Brasilien, der mit seinem Team an der Identifizierung von Bakterien arbeitet. Die brasilianischen Kollegen hatten uns in einem Fall um unsere Meinung gebeten, da wir früher bereits an ähnlichen Problemstellungen gearbeitet hatten. Es war auch Dr. Pillonetto, der uns dann auf dieses Programm aufmerksam gemacht hat.

Was waren deiner Meinung nach die entscheidenden Faktoren, weshalb ihr das Projekt zugesprochen erhalten habt?
Wir haben die Vorgaben der Projektausschreibung sehr genau analysiert und umgesetzt. Vor allem das Ereignis, worauf die FLASH-Projekte basieren, war äusserst wichtig. Zudem ist zu erwähnen, dass der Fokus dieses FLASH-Calls auf Brasilien und Indien lag, und für Indien waren zuvor bereits mehrere Projekte bewilligt worden. Hinzu kam dass man schnell reagieren und trotzdem ein qualitativ gutes Projekt einreichen müsste, weil die gesamte Fördersumme für alle Projekte nur 2 Mio. CHF betrug. Die Ausschreibung sah eigentlich eine gleichmässige Verteilung der Projekte auf beide Länder vor, aber schlussendlich wurden nur zwei Projekte für Brasilien bewilligt. Unser Projekt ist dabei das einzige im Life Science-Bereich.

War der Aufwand für den Projektantrag höher oder niedriger im Vergleich zu anderen Ausschreibungen?
Der Aufwand war etwas geringer als beispielsweise bei SNF-Projekten, trotzdem lohnte es sich für gewisse Punkte, etwas Zeit zu investieren. Vor allem eine intensive Kommunikation mit Brasilien war wichtig, da unser Projektpartner – über unsere Fördermittel von FLASH hinaus – auch eine finanzielle Beteiligung leisten musste.

Welche Aspekte – neben den fachlichen Qualitäten – versuchst Du generell bei Projektanträgen hervorzuheben? (z.B. Forschungspartnerschaften, ZHAW-Infrastruktur, etc.)
Entscheidend ist die Kombination von Kriterien wie fachliche Kompetenz, Partnerschaften und Infrastruktur. Wenn dieser Mix stimmt, kann man manchmal sogar in der Grundlagenforschung akquirieren. Unsere Forschungsgruppe ist stark auf internationale Projekte angewiesen, deshalb haben wir auch ein grosses Netzwerk an nationalen und internationalen Forschungspartnern. Dieses erlaubt uns, schnell auf solche Ausschreibungen zu reagieren.

Der FLASH-Call war thematisch offen. Welche weiteren offenen Calls kannst Du anderen Forschenden empfehlen?
Im Moment gibt gerade keine FLASH-Calls, aber z.B. die Joint Research Programme mit mehreren Ländern, zurzeit gerade mit Argentinien (Deadline am 15.9.2016). Diese Ausschreibung ist wahrscheinlich etwas kompetitiver und schwieriger, aber trotzdem interessant. Leider haben wir (noch) keine Partner in Argentinien…

Weitere Informationen:

Interview: Manuel Bamert

Schlagwörter: Brasilien, Call, FLASH, Indien, SBFI

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