Blogserie: Schon gehOERt? Es gibt frei nutzbare Unterrichtsmaterialien!

Das Kompetenzzentrum zu Open Educational Recources (OER) gibt in einer 3-teiligen Blogserie praxisorientierte Tipps für Lehre & Studium. Kontakt: Nicole Krüger, Yvonne Klein und Salome Nesme, oer.hsb@zhaw.ch

2. Teil: OER – offen lizenzierte Bilder, Videos, Texte oder Musik richtig auszeichnen und korrekt verwenden

Haben Sie offen lizenzierte Materialien gefunden, welche Sie in Ihrem Unterricht verwenden wollen? Das Weiterverwenden von Materialien, die unter Creative-Commons-Lizenzen stehen, ist nicht nur erlaubt, sondern gewollt. Aber was müssen Sie bei der Kennzeichnung von Open Educational Resources (OER) beachten?

File Open Content A Practical Guide to Using Creative Commons Licences web-29.png” by Design. Markus Büsges, leomaria designbüro, Germany is licenced under CC BY-SA 4.0

Merkhilfe TULLU-Regel

Damit Sie offen lizenziertes Material rechtssicher weiterverwenden können, muss ein korrekter Nachweis erbracht werden, in welchem steht, wer Urheber*in des Materials ist und unter welcher Lizenz es veröffentlicht wurde. Die TULLU-Regel beschreibt, welche relevanten Angaben zum entsprechenden Werk aufzulisten sind. Diese “Eselsbrücke” ist in enger Anlehnung an die Richtlinien von Creative Commons entwickelt worden.

Titel – wie ist das Werk benannt? Wenn ein Titel angegeben ist, sollte dieser genannt werden.

Urheber*in – wer hat das Werk erstellt? Der Name muss so angegeben werden, so wie ihn der/die Urheber*in genannt hat, auch wenn es sich um ein Pseudonym, einen Gruppen-, Firmen- oder Vereinsnamen handelt.

Lizenz – unter welcher Creative Commons Lizenz ist das Werk veröffentlicht worden? Die Lizenzversion muss mit allen Bestandteilen genannt werden, dazu gehört auch die Versionsnummer und auch die Angabe, ob es sich um eine portierte (an die Gesetzgebung eines Landes angepasste) Version handelt.

Link zur Lizenz – wo ist der volle Lizenztext zu finden? Ein Link auf die Lizenz muss angegeben sein. In gedruckten Werken oder in Videos, in denen Links nicht anklickbar sind, muss der Link zum Lizenztext in ausgeschriebener Form angebracht werden. Das gilt auch für Folien, die zusätzlich als Handout verwendet werden. Alle Lizenzen finden Sie auf der Webseite von creativecommons.org über den “Creative Commons Licence Chooser“.

Ursprungsort – wo ist das Werk zu finden? Ein Link auf den Fundort ist notwendig, damit Nachnutzer*innen den Ursprung nachvollziehen können.

Nennen Sie weiterhin nach Möglichkeit Stand des Originals (Art und Stand der Bearbeitung, die Sie vorgenommen haben).

The Large Hadron Collider/ATLAS at CERN” by Image Editor unter CC BY 2.0, schwarz-weiss eingefärbt durch Salome Nesme (28.04.2021)

Wo platziere ich den Lizenzhinweis?

Die Bestandteile der TULLU-Regel sind zwar verpflichtend, die Reihenfolge ist aber nicht zwingend vorgegeben. Für die formale Angabe bilden sich gerade erst Praktiken heraus. Solange Urheber*in, Titel und Link auf den Ursprungsort sowie Lizenz-Bezeichnung und Link auf den Lizenztext angegeben werden, kann dies auch im APA-Zitierstil oder auf andere Weise geschehen.

Sant’ Ivo alla Sapienza in Rom.
Foto: Fb78
Lizenz: CreativeCommons by-sa-2.0-de (Kurzfassung). Die Originaldatei ist hier zu finden.

Was die Platzierung der Angabe angeht, so ist in den Lizenzbestimmungen zu lesen, dass diese Angaben in “angemessener Form” (in any reasonable manner) gemacht werden sollen. Was genau darunter zu verstehen ist, definiert Creative Commons nicht, allerdings wird ausgeführt, dass ein Lizenzhinweis so angebracht werden soll, wie es für das jeweilige Veröffentlichungsmedium sinnvoll ist.

Als Faustregel gilt, dass der Lizenzhinweis so nah wie möglich beim verwendeten Werk zu finden sein sollte. In audiovisuellen Werken, z.B. Erklärfilmen, empfehlen wir ein Impressum anzubringen. Bei der Abgabe von gedruckten Werken, z.B. einem Arbeitsblatt, sollten die Links in ausgeschriebener Form aufgelistet werden. Wo ein Lizenzhinweis aus gestalterischen Gründen nicht direkt am verwendeten Werk angebracht werden kann, hilft eine eindeutige Fussnote. Wo eine Vielzahl von Inhalten nachgewiesen werden muss, kann ein Impressum am Ende der PowerPoint-Präsentation angelegt werden, das jedes Werk eindeutig dem dafür geltenden Lizenzhinweis zuordnet.

Lizenzhinweisgenerator

Ein nützliches Tool ist der Lizenzhinweisgenerator. Momentan können damit leider nur Lizenzhinweise für Wikipedia und Wikimedia-Commons-Inhalte automatisch generiert werden. Dieses Tool erstellt für Sie den korrekten Lizenzhinweis, nachdem Sie die URL eingegeben haben.

Kontakt / Beratung und Schulungen

Weitere Fragen beantworten wir gerne jederzeit direkt.

Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an das OER Kompetenzzentrum an der HSB unter oer.hsb@zhaw.ch.

Besuchen Sie auch unsere Kurse zu Urheberrecht, CC-Lizenzen und OER (mit ZHAW-Login).

Das Kompetenz- & Informationszentrum zu Open Educational Recources (OER) gibt in der 3-teiligen Blogserie “Schon gehOERT? Es gibt frei nutzbare Unterrichtsmaterialien!” praxisorientierte Tipps für Lehre & Studium.

Ein Beitrag von Nicole Krüger und Salome Nesme - oer.hsb@zhaw.ch

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