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Energieverbrauch senken und Lebensqualität erhöhen – ZHAW ist Teil des SWICE-Projekts

Das Projektkonsortium SWICE will für die Senkung des Energieverbrauchs in der Schweiz nachhaltige Systeme entwickeln, die sich an den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Menschen orientieren. Die Massnahmen zur Erreichung der Klimaziele sollen dadurch eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz erfahren. Das ZHAW-Institut für Nachhaltige Entwicklung ist Teil des SWICE-Konsortiums und an drei von acht Arbeitspaketen beteiligt.

Das Smart Living Lab in Freiburg: Hier und an anderen Living Labs in der Schweiz wollen Wissenschaftler:innen des SWICE-Projekts ihre Ideen und Forschungshypothesen testen.

Die Wende hin zur klimaneutralen Schweiz wie es die Energiestrategie 2050 des Bundes vorgibt, erfordert umfangreiche Anstrengungen und vor allem tragfähige Konzepte. Das auf acht Jahre angelegte Projekt SWICE (Sustainable Wellbeing for the Individual and the Collectivity in the Energy Transition) hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch mit nachhaltigen Systemen zu senken, die sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten. Die natürliche und bebaute Umwelt soll an neue Lebensstile angepasst werden, wozu etwa das Arbeiten von Zuhause aus gehört. Die Energiewende könne nur gelingen, wenn sie von der Bevölkerung mitgetragen wird, formuliert Projektleiterin Marilyn Andersen von der EPFL eine der zentralen Annahmen des SWICE-Konsortiums. Ausgewählt vom Förderprogramm SWEET (SWiss Energy research for the Energy Transition) des Bundesamts für Energie erhält das Grossprojekt eine Fördersumme von zehn Millionen Franken, bei einem Gesamtbudget von 22 Millionen Franken. Neben der ZHAW gehören dem SWICE-Konsortium neun weitere akademische Institutionen an sowie 30 private und öffentliche Organisationen, darunter etwa die SBB und die Stadt Winterthur. 

Living Labs nehmen Schlüsselrolle ein

Living Labs dienen bei SWICE als zentrale Orte, um die entwickelten Strategien und Ideen der Forschenden unter direkter Einbeziehung der Einwohner:innen der Labs und Interessensgruppen zu testen. Neben dem Smart Living Lab in Freiburg, welches Teil der Projektleitung ist werden auch schweizweit weitere Living Labs mit einbezogen – unter anderem das Win.Lab der Smart City Winterthur, das Winterthurer Quartier Lokstadt, das NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies)-Experimentalgebäude in Dübendorf, das von dem Forschungsinstitut Empa betrieben wird, sowie das Lugano Living Lab. In diesen Living Labs sollen technische, soziale und sozio-technische Innovationen mit hohem Potenzial, menschliches Verhalten nachhaltig zu ändern, unter Realbedingungen ausprobiert werden. Der empirische Fokus liegt dabei auf der bebauten Umwelt, dem öffentlichen Raum als Lebens- und Begegnungsarena und der Mobilität. Anton Sentic, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZHAW-Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) und Mitglied des Forschungsteams, sieht in SWICE eine grosse Chance: «Durch die Teilnahme am SWICE-Konsortium erhalten Forschende der ZHAW die Möglichkeit, Hypothesen und Konzepte gemeinsam mit Endnutzer:innen und weiteren Schlüsselstakeholdern auszutesten und somit wichtiges praxisbezogenes Wissen zu generieren.»
 

Energieverbrauch und geändertes Mobilitätsverhalten im Fokus

Das INE ist in drei von acht Forschungs-Arbeitspaketen des Konsortiums involviert, wobei es in zwei den Co-Lead bzw. den alleinigen Lead hat. «Die leitende Rolle von Forschenden des INE in mehreren Arbeitspaketen unterstreicht die Relevanz aktueller Forschungsprojekte in den Bereichen Sustainable Mobility, Living and Working und Living Labs bzw. Reallabore, wo die ZHAW das gegenwärtige nationale und transnationale State-of-the-Art der angewandten Forschung mitgestaltet», erklärt Anton Sentic. Das erste Arbeitspaket, «The human dimension of change» erarbeitet basierend auf einer systematischen Analyse existierender Frameworks und Methodiken aus der Verhaltensforschung eine Toolbox mit Instrumenten zur Auswertung der Effizienz und Effektivität von Interventionen im Rahmen des Konsortiums, die allen Partner:innen zur Verfügung gestellt werden soll. Im Arbeitspaket 6, «New work, mobility and energy», stehen die Auswirkungen der Corona-Pandemie und Digitalisierung auf den Energieverbrauch im Mittelpunkt. Das Energiesparpotenzial, welches durch ein geändertes Mobilitätsverhalten aufgrund von Homeoffice freigesetzt wurde, soll durch bestehende und neue Massnahmen in den Living Labs bewertet werden. Dabei stehen auch die Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden und Mobilität im Fokus der Forschung. Im Arbeitspaket 8, «Integration across Living Labs» sollen schlussendlich theoretische und methodische Grundlagen für die Leitung sowie insbesondere das Wissensmanagement in Living Labs herausgearbeitet werden, mit denen die Effektivität einzelner Interventionen bzw. Massnahmen von kompletten Living Labs beurteilt, bewertet und verglichen werden können

Weitere Informationen und Kontakt

Dr. Anton Sentic
Mitglied des Forschungsteams, ZHAW-Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE)

Links
Smart Living Lab (Konsortiumleitung)
European Network of Living Labs