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Vom ersten Entwurf auf dem Papier zum fertigen Zug auf der Schiene

Charlotte Kröpfli arbeitet als Systemingenieurin bei Stadler Rail in St. Margrethen. Dort entwirft die Absolventin des Studiengangs Elektrotechnik das Produktionsdesign für Züge, die im Werk vor Ort gefertigt werden. Für das Studium an der ZHAW School of Engineering spricht für sie die unterschiedlichen Vertiefungsmöglichkeiten des Studiums und die grosse Internationalität an der Hochschule.

Für Charlotte Kröpfli stand vor dem Studium nur eines fest: Auf keinen Fall wollte sie Elektrotechnik studieren. Ein Bachelorstudium später schloss sie genau diesen Studiengang erfolgreich an der ZHAW School of Engineering ab. Dass es dazu kam, hat sie vor allem ihrer Leidenschaft für Mathematik zu verdanken. Beim Info-Anlass zum Bachelorstudium an der ZHAW schaute sich Charlotte Kröpfli die verschiedenen Studiengänge an und blieb wider Erwarten beim Stand des Elektrotechnik-Studiums hängen: «Der grosse Anteil an Mathematik und Physik im Stundenplan war für mich der ausschlaggebende Grund, warum ich mich schliesslich doch für Elektrotechnik entschied», erinnert sich die ZHAW-Absolventin. 

Schon als Kind stand der Berufswunsch fest

Die Entscheidung nach dem Studium in der Eisenbahn-Branche und vor allem bei der Firma Stadler zu arbeiten, stand für Charlotte Kröpfli im Gegensatz zur Studienrichtung schon lange fest. «Schon mein Vater arbeitete bei Stadler», sagt sie. Somit ist mit der Anstellung bei Stadler auch ein Kindheitswunsch wahr geworden. 

Nach ihrer Lehre zur Automatikerin und der anschliessenden BMS hat sich Charlotte Kröpfli mehrere Fachhochschulen angeschaut. Für die ZHAW sprach neben dem Fach Elektrotechnik schliesslich auch die grosse Internationalität, wie Charlotte Kröpfli betont. Und im Nachhinein erinnert sie sich besonders gerne an einen Punkt:  «Den grossen Zusammenhalt in der ganzen Schule fand ich sehr schön, dafür sprechen auch Traditionen wie die Frackwoche. Jeder hat mitgemacht, sich beteiligt, Geld gespendet, um das zu ermöglichen. Das hat schon einen grossen Zusammenhalt geschaffen.»

«Besonders gut am Studiengang Elektrotechnik an der ZHAW fand ich, dass die Absolvent:innen später in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten können, da jeder neben der Basis ganz spezifische Vertiefungen wählen kann, das Studium lässt somit sehr viele Richtungen offen.» Charlotte Kröpfli wählte im dritten Studienjahr die Vertiefung Antriebstechnik und Leistungselektronik. Und auch das Basiswissen im Programmieren, das in den ersten beiden Studienjahren vermittelt wird, erwies sich für sie als sehr wertvoll – auch die Erkenntnisse aus ihrer Abschlussarbeit. «Meine Bachelorarbeit schrieb ich über Stromrichter. Unsere Aufgabe war es, den Antrieb für ein E-Pedelec für die Post zu konstruieren. Dafür hatten wir eine kleine Batterie und einen Motor. Dazwischen bauten wir einen Stromrichter ein», erklärt Charlotte Kröpfli. Zur Testung des Antriebs kam es aber wegen Corona leider nicht.

Neben dem Grundlagen- und Fachwissen lernte sie in ihrem Studium an der ZHAW auch Methodiken, die für ihre Arbeit als Systemingenieurin ganz zentral sind. «Hier bei Stadler müssen wir in kürzester Zeit das Beste aus einer Sache herausholen. Im Studium haben wir gelernt, wie das geht. Dazu gehört auch die Fähigkeit, wie man sich organisiert und ein Problem strukturiert angeht».

Metrozüge für den Batteriebetrieb in Liverpool startklar machen

Diese Fähigkeiten braucht Charlotte Kröpfli auch bei ihrer tagtäglichen Arbeit bei Stadler Rail. «Von einer Flotte von Metrozügen, die wir bereits nach Liverpool in England ausgeliefert haben, sollen nun sieben Fahrzeuge für den Batteriebetrieb umgebaut werden», erklärt Kröpfli. Ihre Aufgabe dabei ist es, das Design für die Fahrzeuge zu entwerfen, also den Antrieb zu strukturieren und die Teile dafür neu anzuordnen. «Man muss dabei mit den Teilen ein wenig Tetris spielen, damit es am Ende passt», beschreibt es Charlotte Kröpfli bildhaft. Danach schaut der Mechaniker mit Blick auf das Gewicht, Struktur und Lichtraumprofil und der Aerodynamik, ob die Anordnung entsprechend funktioniert, bevor die Antriebskomponenten bestellt und installiert werden können. Zudem achtet Charlotte Kröpfli auch darauf, dass die Elektronik und die Batterie zertifiziert sind und alle Sicherheitskriterien für das Auslieferungsland erfüllt werden. 

Was Charlotte Kröpfli bei ihrer täglichen Arbeit am meisten gefällt, ist der Umstand, dass «ich hier etwas entwickeln kann und es später draussen auf der Schiene fahren sehe», erzählt sie begeistert. Wenn man das Endresultat tatsächlich in Betrieb auf den Gleisen sieht, ist für Charlotte Kröpfli «ein unglaubliches Gefühl, was mich sehr motiviert». Gleichzeitig schätzt sie den grossen Teamgeist bei Stadler, «wir sind alle gleich, alles richtige Bahnleute, und kämpfen leidenschaftlich um die Projekte.»