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«Bei einigen hatten wir ein schlechtes Gewissen»

Im Studiengang Gesundheitsförderung und Prävention kann schon während der Ausbildung Jobluft geschnuppert werden – dank Organisationen, die Praktika anbieten. Wir haben bei drei Verantwortlichen nachgefragt, was die Studierenden bei ihnen lernen und wovon sie selbst am meisten profitieren.

Schuldenprävention Stadt Zürich

Seit wann ist die Schuldenprävention Stadt Zürich Praktikumspartnerin der ZHAW?
Seit 2015. Wir bieten jeweils eine Praktikumsstelle pro Jahr an. Zunächst für Studierende der Sozialen Arbeit und seit 2019 für Personen aus dem Studiengang Gesundheitsförderung und Prävention.

Was hat Sie dazu bewogen?
Erst mal, weil ich einst selbst Praktikant war und dabei viel gelernt habe. Ausserdem bringt eine neue, meist junge Person frischen Wind in unser kleines Team von vier Personen. Zumal das immer sehr engagierte Menschen sind, die nach theoretischen Semestern endlich arbeiten und zeigen wollen, was sie so drauf haben.

In welchem Tätigkeitsbereich werden die Studierenden bei Ihnen eingesetzt?
Bei Projekten von der Planung über die Durchführung bis zur Evaluation, in der Konzept- und Recherchearbeit, in der Moderation von Workshops, in der Planung von Veranstaltungen und in der Vernetzungsarbeit. Kurz: Wir setzen sie bei unseren aktuellen Tätigkeiten ein und können davon sehr profitieren. Praktikantinnen und Praktikanten lernen bei uns selbständig zu arbeiten und Prioritäten zu setzen. Wo sie ihre Schwerpunkte legen zeigt sich dann in den gewählten Praktikumszielen. Wichtig ist mir aber jeweils auch, dass mit den Zielen nicht die gesamte Praktikumszeit ausgefüllt ist, sondern dass noch Kapazitäten für kurzfristige Aufgaben da sind.

Inwiefern können Sie sonst von der Zusammenarbeit mit den Studierenden profitieren?
Wir erhalten von den Studierenden wertvolle Infos zu neuen Studien, Methoden und sonstigen Entwicklungen in der Wissenschaft. Davon profitieren wir sehr. Und wie bereits erwähnt, wollen die Studierenden endlich ihr Wissen in die Praxis umsetzen und tun dies sehr professionell sowie mit viel Überzeugung. Bei einigen hatten wir gar ein schlechtes Gewissen, dass wir ihnen «nur» einen Praktikumslohn bezahlen konnten – sie hätten mehr verdient. Dafür bieten wir ihnen die Möglichkeit, je nach persönlichem Interesse, sich in alle unsere Projekte zu involvieren und diese mitzugestalten. Dazu unterstützen wir sie mit unserem Netzwerk bei der Stellensuche nach dem Studium.

Welches Wissen aus dem Studium können die Praktikantinnen und Praktikanten besonders gut bei Ihnen einsetzen?
Gutes Basiswissen über Prävention und die Fähigkeiten, ein Projekt oder Angebot strukturiert zu planen, umzusetzen und zu evaluieren. Im Studium wird häufig über die Wichtigkeit der beruflichen Vernetzung plädiert. Die Studierenden sehen bei uns, wie das im beruflichen Alltag in etwa aussehen könnte und welchen Stellenwert diese für unsere Arbeit hat. Die Studierenden können ihr theoretisches Wissen aus dem Studium also bei uns in die Praxis adaptieren. Persönlich sind Motivation, Engagement, Freude und Humor nützlich. Unser Thema Schuldenprävention ist für viele neu, da es im Studium nicht vorkommt. Da braucht es meist eine rasche Adaption an unsere Expertise, die schweiz- und europaweit noch sehr dünn erforscht ist. Somit lernen Studierende bei uns zusätzlich zu ihrem Wissen aus dem Studium einen komplett neuen Bereich kennen.

Infos zur Schuldenprävention Stadt Zürich

Praktikumsverantwortlicher: Gregor Mägerle, Sozialarbeiter mit CAS in Gesundheitsförderung und Prävention sowie eidgenössischer Ausbildner

Die Vision der Schuldenprävention Stadt Zürich ist es, schuldenpräventive Strukturen zu kreieren und zu fördern sowie Menschen in der Stadt Zürich zu befähigen, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen.

Schuldenprävention Stadt Zürich

Bereich Alter und Pflege Stadt Winterthur

Seit wann ist der Bereich Alter und Pflege der Stadt Winterthur Praktikumspartnerin der ZHAW?
Bezogen auf den Studiengang Gesundheitsförderung und Prävention bieten wir seit 2018 jeweils eine Praktikumsstelle pro Jahr an.

Was hat Sie dazu bewogen?
Die interessante Beschreibung des relativ neuen Studiengangs und die Tatsache, dass Gesundheitsförderung und Prävention vermehrt eine grosse Rolle im Berufsleben, in der Aus- und Weiterbildung als auch im Privatleben spielen. Vor allem aber in einem grossen Betrieb wie dem unseren haben Gesundheitsförderung und Prävention eine hohe Relevanz.

In welchem Tätigkeitsbereich werden die Studierenden bei Ihnen eingesetzt?
In der Unternehmensentwicklung, hauptsächlich in der Aus- und Weiterbildung. Unter anderem in der Neukonzeption und Durchführung der Bildungstage für Auszubildende sowie bei der Organisation diverser Veranstaltungen. Dazu zählen unter anderem die Einführungswoche für neue Auszubildende, die LTT-Tage (Lernbereich Training und Transfer) für Studierende, die Durchführung von Informationsveranstaltungen an Oberstufen, die Infotage für Gesundheitsberufe oder der Lehrstellenmarkt. Die Studierenden schreiben und überarbeiten Konzepte, sie evaluieren interne und externe Veranstaltungen und bereiten diese auch vor. Auch bei der Administration der Aus- und Weiterbildung arbeiten sie mit, also etwa bei der Rekrutierung von Auszubildenden, bei der Erstellung von Lehrverträgen und Anstellungsverfügungen. Sie unterstützen die Unternehmensentwicklung bei Projekten, bei Recherchen und Datenerfassungen.

Mit welchem Ziel?
Wir möchten den Studierenden dadurch einen breiten Einblick in die Praxis ermöglichen. Sie sollen neue Ideen ausprobieren und umsetzen können und so Erfahrungen sammeln. Sie können sich in ihren Auftrittskompetenzen in verschiedenen Settings als auch gegenüber verschiedenen Zielgruppen üben. Hierfür bekommen die Studierenden sehr viel Gestaltungsfreiraum.

Was haben Sie von dieser Zusammenarbeit?
Die Studierenden konnten uns bis jetzt sehr gut unterstützen, und zwar in vielen Bereichen. Sie bringen jeweils neue Ideen ein und sind motiviert, sich für das Thema Gesundheitsförderung einzusetzen und es gemeinsam mit uns bei Alter und Pflege zu etablieren. Darüber hinaus bringen die Studierenden einen Aussenblick, der für die verschiedenen Tätigkeitsbereiche sehr wertvoll ist. So konnten verschiedene Veranstaltungen durch die Inputs der Studierenden weiterentwickelt werden.

Welches Wissen oder welche Fähigkeiten aus dem Studium können die Studierenden im Praktikum besonders gut einsetzen?
Ihre Motivation, ihre innovative und komplexe Denkweise, ihre Neugier und ein breites Wissen über Aspekte der Gesundheitsförderung und Prävention.

Infos zum Bereich Alter und Pflege der Stadt Winterthur

Praktikumsverantwortliche: Astrid Fredericq, Leiterin Aus- und Weiterbildung

Infos zum Praxispartner: Der Bereich Alter und Pflege der Stadt Winterthur bietet in fünf Alterszentren sowie der Spitex ein vielfältiges Dienstleistungsangebot vor allem für ältere Menschen an. Der Bereich Alter und Pflege beschäftigt ca. 1200 Mitarbeitende. Wir bilden rund 120 Lernende in verschiedenen Berufen und bis zu 50 Studierende aus verschiedenen Studiengängen aus.

Bereich Alter und Pflege der Stadt Winterthur

Schtifti Foundation in Zürich

Seit wann ist die Schtifti Foundation Praktikumspartnerin der ZHAW?
Seit 2019. Wir bieten jeweils eine Praktikumsstelle pro Jahr für Studierende aus dem Studiengang Gesundheitsförderung und Prävention an. Bei uns besteht aber auch die Möglichkeit, in anderen Bereichen ein Praktikum zu machen.

Was hat Sie dazu bewogen?
Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den Studierenden sehr. Sie bringen frischen Wind in unser Team, indem sie einerseits Fachwissen, andererseits aber auch neue Inputs und Fragen in unsere tägliche Arbeit bringen. Durch diesen neuen Blickwinkel von aussen wird unsere Arbeit stets aufs Neue hinterfragt und wir können uns permanent weiterentwickeln.

Wo werden die Studierenden bei Ihnen eingesetzt?
Uns ist es ein Anliegen, dass Studierende einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche der Schtifti Foundation erhalten und ein Stück weit auch selbst entscheiden können, worin sie sich vertiefen wollen. Das bedeutet, dass sie in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden, beispielsweise bei der Erstellung von Unterrichtseinheiten für das GORILLA-Schulprogramm, an GORILLA-Workshops, bei der Durchführung und Konzeption von Weiterbildungen für Lehrpersonen und natürlich als Projektmitarbeitende oder -leitende von eigenen kleineren Projekten.

Für wie lange?
In welchem Bereich, wie intensiv oder wie lange sie arbeiten, steht offen. Das entscheiden wir gemeinsam mit den Studierenden je nach deren Bedürfnis und aufgrund der anstehenden Arbeit. Wir sind überzeugt, dass wir so den grössten Benefit für die Studierenden wie auch für die Schtifti Foundation erzielen können. Die allgemeine Praktikumsdauer hängt von den Rahmenbedingungen der ZHAW Gesundheit ab. Da wir fast alle Teilzeit arbeiten, bieten wir unseren Praktikumsplatz in einem Pensum von 40 bis 60 Prozent an.

Was bringt Ihnen die Zusammenarbeit mit den Studierenden der ZHAW Gesundheit?
Wir können von ihrem frischen Wissen im Gesundheitsförderungs- und Präventionsbereich profitieren und natürlich je nach Vorbildung auch vom Wissen aus dem entsprechenden Bereich. Wir erhoffen uns stets neue und auch kritische Inputs, um uns laufend weiterentwickeln zu können. Wichtig ist uns auch ein grosses Interesse an unseren drei Kernthemen Bewegung, Ernährung und Nachhaltigkeit und natürlich auch die Motivation, Neues zu lernen. Wir sind ein kleines Team, in dem alle Verantwortung für ihre eigenen Bereiche übernehmen und einander gegenseitig unterstützen. Das ist uns wichtig und das wünschen wir uns auch von den Studierenden.

Welches Wissen können die Studierenden im Praktikum besonders gut einsetzen?
Bei der Schtifti Foundation ist vor allem das Wissen in den Bereichen Kommunikation und Projektmanagement nützlich. Studierende verfassen eigene Inhalte, beispielsweise Unterrichtseinheiten für Jugendliche, Social-Media-Beiträge und auch einen Newsletter für Lehrpersonen und präsentieren diese an Lehrpersonen-Weiterbildungen sowie an anderen Veranstaltungen. Für diese Events wie auch andere anstehende Projekte arbeiten die Studierenden konzeptionell mit. Bei eigenen kleinen Projekten übernehmen sie die Projektleitung und spielen somit die verschiedenen Schritte der Projektarbeit durch.

Sie sind ja ehemalige Studentin des Bachelorstudiums Gesundheitsförderung und Prävention. Wie ist es, nun auf der anderen Seite zu stehen und Studierende zu betreuen?
Ich finde diese Aufgabe sehr spannend und bin dankbar, dass ich diese bei der Schtifti Foundation übernehmen durfte. Für mich ist es sehr interessant zu sehen, wie sich der Studiengang laufend weiterentwickelt und auch, wie die Studierenden während des Praktikums dazulernen. Gegen Ende lösen sie total selbständig ihre Aufgaben und sind eine grosse und tolle Unterstützung im Team. Dass ich selbst einmal Praktikantin war, ist für die Betreuung der Studierenden sehr wertvoll.

Infos zur Schtifti Foundation

Praktikumsverantwortliche: Valentina Baggi, Projektleiterin

Die privat initiierte Schtifti Foundation setzt sich seit 2003 für ein gesundes Körpergefühl und eigenverantwortliches Handeln von Jugendlichen ein.

Schtifti Foundation