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Mit hybrider Lehre zum Masterabschluss

HyLe: Das ist kein schwedisches Möbelstück, sondern ein innovatives Unterrichtsmodell. Die Studiengänge Master of Science Pflege und Hebamme bieten neu hybride Lehrformen an. Ein Teil der Studierenden nimmt virtuell am Unterricht teil.

Die virtuell teilnehmenden Studierenden können sich mit Wortmeldungen aktiv in den Präsenzunterricht einbringen.

Wer ein Masterstudium absolviert, befindet sich oft in der «Rushhour» des Lebens: Ein anspruchsvoller Beruf, das Familienleben und die Ausbildung finden gleichzeitig statt. Als Unterstützung für Studierende bieten die Studiengänge Master of Science (MSc) Pflege und Hebamme der ZHAW neu ein Modell für hybride Lehre, abgekürzt HyLe. Dafür können sich Studierende bewerben. Die Plätze sind begrenzt und an Kriterien gebunden.

«Das Angebot der hybriden Lehre ist integrativ, innovativ und nachhaltig», sagt André Fringer, Co-Studiengangleiter MSc Pflege. Die virtuell am Unterricht teilnehmenden Studierenden sollen nahtlos in den Präsenzunterricht vor Ort integriert werden.

Aktiv einbringen

«Damit die hybride Lehre für alle Beteiligten – virtuell Studierende, vor Ort Studierende und Dozierende – von Nutzen ist, braucht es ein Konzept mit klaren Regeln», sagt André Fringer weiter. «Es gibt zum Beispiel während des Unterrichts keine Chat-Funktion. Ziel ist, dass sich die virtuell Studierenden aktiv mit Wortmeldungen in den Unterricht einbringen.»

Das Skills-Training und die Prüfungen finden auch für Studierende im HyLe-Modell immer an der ZHAW statt. Sie nehmen deshalb während drei bis fünf Wochen pro Semester vor Ort am Unterricht teil.

Klare Kriterien

Interessierte können sich jeweils vor Semesterbeginn für die HyLe bewerben. «Dieses Modell soll es zum Beispiel Studierenden mit weitem Anfahrtsweg, Betreuungsaufgaben oder gesundheitlichen Herausforderungen erleichtern, bei uns zu studieren», sagt Astrid Krahl, Studiengangleiterin MSc Hebamme.

Die Kriterien für die Aufnahme sind festlegt, einen rechtlichen Anspruch darauf gibt es aber nicht. Das HyLe-Modell ist nicht auf kurze Dauer angelegt, sondern wird jeweils semesterweise eingeteilt. «Der Wechsel in den Präsenzunterricht ist aber jederzeit möglich», sagt Astrid Krahl. «Das HyLe-Modell ist kein Fernstudium. Wir haben ein klares Bekenntnis zum Präsenzstudium.»

Unterstützung vor Ort

Damit der Unterricht möglichst reibungslos verläuft, sind einige Massnahmen getroffen worden. Ein grosser Bildschirm mit integriertem Whiteboard kommt zum Einsatz. Die Dozierenden wurden im Umgang mit der Technik geschult. Ihnen zur Seite stehen Mitarbeitende und Studierende zur Unterrichtsassistenz. Sie übernehmen zum Beispiel den technischen Support während des Unterrichts.

Ein weiterer Vorteil des neuen Modells liege darin, dass die HyLe die internationalen Kooperationen in den Studiengängen unterstütze und einen niedrigschwelligen Einbezug ermögliche, sagt André Fringer weiter. «Sie fördern so die kokreative Zusammenarbeit auch über weite Distanzen. Ebenfalls werden Studierende in Double Degrees von dem Angebot profitieren. Die Masterstudiengänge entsprechen damit den Forderungen eines nachhaltigen Studienangebots.»

An die Lebenssituation angepasst

Und wie sehen die Studierenden das Angebot der hybriden Lehre? «Ich habe mich für HyLe beworben, weil ich neben dem Studium freiberuflich tätig bin. Ich kann Beruf und Studium besser miteinander vereinbaren, da der Pendelweg wegfällt. So kann ich vor oder nach dem Unterricht Wochenbettbesuche planen, was sonst nicht möglich wäre», sagt MSc-Hebammen-Studentin Aline Seeger aus dem aargauischen Klingnau. «Für mich funktioniert das Modell sehr gut, auch die Dozierenden sind sehr bemüht, alle zu integrieren.» Aline Seeger ist bereits im fünften Semester der Teilzeit-Variante des Studiengangs. «Ich konnte die Mitstudierenden trotzdem persönlich kennenlernen – wenn wir nicht gerade wegen Corona Online-Unterricht hatten.» Diese Kontakte frischt sie nun am Bildschirm und in den Präsenzwochen auf.

Die MSc-Pflege-Studentin Sarah Hans wohnt seit September 2022 in London, weil ihr Partner dort ein berufliches Angebot hatte. «Für mich persönlich ist es sehr wichtig, beruflich nicht stehen zu bleiben und mich weiterzubilden», erklärt sie. «Deshalb ist das hybride Modell für mich die perfekte Lösung.» Sie sagt von sich selbst, dass sie «eher ein Mensch für den Präsenzunterricht» sei. Die Präsenzwochen geniesst sie deshalb besonders. Zu Hause brauche es an den langen Tagen vor dem Bildschirm mehr Motivation und Disziplin. «Ganz zu Beginn gab es ein paar technische Schwierigkeiten, mittlerweile läuft es aber meistens einwandfrei», erklärt Sarah Hans weiter. Die hybride Lehre ermögliche ihr viel Flexibilität und Freiheit, zudem sei es ein hervorragendes Modell für die Zukunft: «Bildung ist eine zentrale Säule unserer Gesellschaft und es ist meiner Meinung nach sehr wertvoll, wenn man diese auch den Lebensumständen anpassen kann.»