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besenbinden.ch möchte die Freude am Besenbinden teilen.

Auf dieser Webeseite werden Informationen zu Techniken und Naturmaterialien zum Besen binden zusammengetragen. Vielleicht kommen in Zukunft weitere Elemente hinzu.

Besenbinden in der Schweiz

In der Schweiz werden Alltagsgegenstände wie Besen kaum mehr handwerklich hergestellt. Stattdessen werden sie importiert oder mit Maschinen aus importiertem Material produziert. Gemäss einer Studie von 2011 gilt das Besenbinden als „hochgefährdetes Handwerk“. Es gibt in der Schweiz keine Menschen mehr, die hauptberuflich Besen aus einheimischen Naturmaterialien binden. Selten werden solche Besen zum Eigenbedarf und sehr selten zum Verkauf gebunden. Wer in der Schweiz Besen bindet, kann gerne auf dieser Webseite darauf hinweisen (bitte melden).

Der berühmteste Schweizer Besenbinder ist wohl der Besenbinder von Rychiswyl aus der Erzählung von Jeremias Gotthelf (1852; Text, Hörbuch). Die Erzählung beschreibt den Alltag und das Leben eines Besenbinders im Kanton Bern vor über 150 Jahren.

Der Besenbinder von Rychiswyl erntete sein Reisig von Birken, die er so regelmässig besuchte, dass er ihnen Namen gab „Liseli, Röseli, Sternenblume usw.“ Heute gibt es keine solche Besenbirken mehr in der Schweizer Landschaft. Vielleicht haben sie so ausgesehen wie die Birken auf der Zeichnug von Vincent Van Gogh.

Gute Gründe, um auch heute noch Besen aus selbst gesammelten Naturmaterialien zu binden: Es macht Spass, entspannt und lässt nützliche Alltagsgegenstände entstehen.

1884 von Vincent Van Gogh gezeichnete Birken in den Niederlanden (Van Gogh Museum, Amsterdam; Vincent van Gogh Foundation)

Besenbinden weltweit

Vermutlich werden weltweit in allen Kulturen Besen verwendet. Im Gegensatz zum Flechten von Körben oder der Herstellung von Textilien braucht die Herstellung eines einfachen Besens weder spezielle Kenntnisse noch besonderes Werkzeug. Ein Messer und etwas Kreativität genügen, um geeignetes Material zu finden und daraus einen tauglichen Besen zu binden. Trotzdem werden Besen vielerorts mit ganz bestimmten Materialien und Techniken sehr kunstvoll gebunden.

Standard-Literatur zur weltweiten Besenbinderei scheint es keine zu geben.  Zwar gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien zu regionaler Besenbinderei, doch fokussieren diese hauptsächlich auf Sozioökonomie oder Ethnobotanik und behandeln kaum die konkreten Besenbindtechniken.

Sehr direkte Einblicke in die vielfältigen Techniken und kulturellen Kontexte des weltweiten Besenbindens gibt es auf YouTube. Handwerkliches Besenbinden aus Naturmaterialien wird dort sehr vielfältig dargestellt. Beispielsweise: als Option, um Geld zu verdienen oder zu sparen, als aussterbendes Handwerk, als Beruf, als traditionelle Kunstform, als Bestandteil der eigenen Kultur, als Hobby und meist als Kombination von solchen und weiteren Aspekten.

Besen aus Schweizer Materialien, gebunden mit Techniken aus aller Welt.