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ZHAW Gesundheit
18. September 2019
Sehr geehrte Damen und Herren

Meine Grossmutter mütterlicherseits war eine stolze Frau: Jeden Tag ging sie in verschiedenen Kostümen in die Stadt, um für ihre Nähkünste bewundert zu werden. Als sie gegen 90 ging, wurde sie dement und gegen ihren Willen ins Altersheim gebracht. Dort habe ich sie ab und zu besucht und ich spürte: So wollte sie eigentlich nicht mehr leben.

Wäre für meine Grossmutter das Sterbefasten eine Option gewesen? Ein Gedanke, der gar nicht so abwegig ist: In Schweizer Alters- und Pflegeheimen wählen jedes Jahr Hunderte schwerkranker Menschen den freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF) als Weg, um selbstbestimmt zu sterben – wie eine ZHAW-Studie nun erstmals zeigt.

Doch das Phänomen wirft eine Reihe ethischer Fragen auf. Auch im Fall meiner Grossmutter: Bis zu welchem Zeitpunkt hätte man ihr aufgrund ihrer Demenz noch einen eigenen Willen für diesen letzten, grossen Entscheid zugeschrieben? Wie können wir verhindern, dass man einen alten Menschen nicht zu früh aufgibt und ihm Sterbefasten andichtet? Oder was tun, wenn Kinder das Sterbefasten ihrer alten Mutter verwehren? Es sind grundlegende Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind, mit denen sich Fachpersonen und Angehörige, aber auch Politik und Gesellschaft auseinandersetzen müssen.

Freundliche Grüsse
Andreas Gerber-Grote, Direktor ZHAW-Departement Gesundheit
Sterbefasten
Sterbefasten: Erstmals Zahlen für die Schweiz
Der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (FVNF) kann für schwer kranke Menschen ein Weg sein, ihr Leben selbstbestimmt und vorzeitig zu beenden. Die ZHAW-Forschungsstelle Pflegewissenschaft hat nun erstmals empirische Daten darüber erhoben, wie verbreitet das Phänomen Sterbefasten in Schweizer Alters- und Pflegeheimen ist.
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Lernen mit Filmblut
Lernen mit Filmblut, Beckenmodellen und einer Schauspielerin
An den interprofessionellen Skillstagen am Departement Gesundheit führen Hebammen Medizinstudierende der ETH Zürich in die Praxis der Geburtshilfe ein. Gemeinsam berechnen sie den Geburtstermin, lernen Geburtspositionen kennen und untersuchen das Neugeborene. Die ZHAW-Dozentin Gabriele Hasenberg hat die erste Durchführung der Tage mitorganisiert und an der ZHAW geleitet. Im Interview erzählt sie, wie beide Berufsgruppen von der Zusammenarbeit profitieren.
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Elektro-Rollstuhltraining
Gelähmte Kinder profitieren von Elektro-Rollstuhltraining
Kinder mit infantiler Zerebralparese haben starke Bewegungsstörungen. Elektro-Rollstühle helfen ihre Mobilität zu steigern und verbessern damit ihr Sozialverhalten, wie eine Einzelfall-Studie der Forschungsstelle Ergotherapie mit dem Ostschweizer Kinderspital zeigt. Bloss: In der Schweiz besteht beim frühen Training mit Elektro-Rollstühlen grosser Nachholbedarf – auch, weil die Krankenkassen die Rollstühle bei Kleinkindern nicht finanzieren.
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Potenzial klinischer Fachspezialisten
Dem Potenzial klinischer Fachspezialisten auf der Spur
Klinische Fachspezialistinnen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Pflege und Ärzteschaft und übernehmen dort in ärztlichem Auftrag medizinische Aufgaben. Wie das in der Schweiz noch junge Berufsprofil auf nationaler und internationaler Ebene gefördert werden kann, wurde am Departement Gesundheit an der Konferenz der International Academy of Physician Associates Educators (IAPAE) intensiv diskutiert. Für die viertägige Tagung reisten Teilnehmende aus Afrika, Asien, Nordamerika sowie Europa nach Winterthur.
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Best Practice in Ergotherapie
Best Practice in Ergotherapie: Sich spezialisieren und vernetzen
Komplexe Diagnosen, Kostendruck und Zeitnot: Die Entwicklungen im Gesundheitswesen fordern von Ergotherapeutinnen, dass sie eine Situation rasch einschätzen und Interventionen gezielt planen und anwenden können. Diese Fähigkeiten fördern die CAS Best Practice in Ergotherapie. Neben der Spezialisierung in Beruflicher Integration, Geriatrie, Neurologie, Pädiatrie oder Psychiatrie profitieren die Teilnehmenden vom übergreifenden Austausch. Wie sie das CAS beruflich weitergebracht hat, schildern Corinne Hutter und Kathrin Imhof in einem Video.
Video und weitere Infos zu den CAS
Mehr aus der Forschung
Mehr aus der Forschung
Gegen Nackenschmerzen am Arbeitsplatz
Das kindliche Spiel erforschen
Weitere Meldungen zu Forschung und Entwicklung
Kurz notiert
Vitamin G
Kommunikation im Gesundheitswesen
Die aktuelle Ausgabe des Magazins «Vitamin G» ist einem der zentralsten Aspekte in der Arbeit von Health Professionals gewidmet: der Kommunikation. Das Heft zeigt auf, weshalb diese im Gesundheitswesen eine derart wichtige Rolle einnimmt und wie ihre Komplexität in Zukunft noch weiter zunehmen wird.
ZIPAS
Einzigartige Ausbildungsstation
Lernende und Studierende unterschiedlicher Gesundheitsberufe betreuen in der interprofessionellen klinischen Ausbildungsstation ZIPAS am Universitätsspital Zürich gemeinsam Patienten. Das schweizweit einzigartige Ausbildungskonzept hat im Oktober den regulären Betrieb an der Klinik für Traumatologie und der Klinik für Innere Medizin aufgenommen.
Umzug ins HAF
Umzug im Juli 2020
Im nächsten Juli bezieht das ZHAW-Departement Gesundheit das «Haus Adeline Favre» auf dem Winterthurer Sulzerareal. Am 26. September 2020 wird im neuen, nach der Walliser Hebamme Adeline Favre benannten Gebäude ein Tag der offenen Tür gefeiert. Bis zum Umzug im Juli finden alle Veranstaltungen noch am alten Standort an der Technikumstrasse 71 statt.
Veranstaltungen am Departement Gesundheit
Anlass Datum
Infoveranstaltung Bachelorstudiengänge Departement Gesundheit Do, 5.12.2019
Abschlusspräsentation MAS Hebammenkompetenzen plus Do, 12.12.2019
Abschlusspräsentationen der Projektwerkstatt im BSc Ergotherapie 2019 Fr, 20.12.2019
Symposium Akutstationäre Physiotherapie «Interprofessionelle Risikominimierung im Akutspital» Mi, 15.1.2020
APN Symposium 2020: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – die NP in der Praxis Fr, 17.1.2020
2. SwissAPP Symposium «Definition der SwissAPP, internationale Standards und interprofessionelle Perspektiven» Fr, 24.1.2020
4. Winterthurer Ergo-Gipfel «Frech entscheiden, mutig handeln» Sa, 7.3.2020
Alle Infoveranstaltungen für Bachelor, Master, Doktorat und Weiterbildung finden Sie unter www.zhaw.ch/gesundheit/infoveranstaltungen
Das gesamte Veranstaltungsprogramm des ZHAW-Departements Gesundheit finden Sie auf der Website unter www.zhaw.ch/gesundheit/veranstaltungen