Sehr geehrte Damen und Herren
Was wissen wir in der Schweiz über die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen? Der kürzlich veröffentlichte Bericht «Gesundheit in der Schweiz – Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene» liefert auf diese Frage zum ersten Mal einen nationalen Überblick. Viele Ergebnisse des Berichts, an dem auch Forschende des Departements Gesundheit beteiligt waren, sind erfreulich. So etwa der im internationalen Vergleich geringe Anteil an adipösen Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Lichtblick: Die Suizidrate hat sich in den vergangenen 30 Jahren bei den 15- bis 25-Jährigen halbiert. Andere Ergebnisse des Berichts sind jedoch gar nicht rühmlich für unser Land: Fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen sind von absoluter Armut betroffen; noch einmal 15 Prozent sind armutsgefährdet. Armut bedeutet verpasste Bildungschancen und damit häufig, dass Kinder und Jugendliche ihr Potenzial im Erwachsenenalter nicht ausschöpfen und zudem kränker sind. Das muss sich ändern.
Handlungsbedarf besteht ausserdem bei der lückenhaften Informationslage zur Gesundheit der 15- bis 25-Jährigen: So fehlen gemäss dem Bericht zu vielen Themen Daten, etwa zur Vorsorge oder zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Das Obsan empfiehlt in seinem Bericht deshalb eine bessere Datenerhebung und – da eine solche lediglich Informationen zur Vergangenheit liefert – einen Zukunftsrat. Dieser soll sich mit den künftigen Trends und Herausforderungen der Kinder- und Jugendgesundheit beschäftigen. Es sind Empfehlungen, die sich die Politik zu Herzen nehmen sollte. Denn die Schweiz braucht gesunde Kinder und Jugendliche, die sich entfalten können.
Freundliche Grüsse Andreas Gerber-Grote, Direktor ZHAW-Departement Gesundheit
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